Lions Club spendet in Coburg und Wellness pur in Bad Rodach

Als der Regen aufs Dach trommelte, waren wir froh, die Nacht trocken im Feuerwehrhaus zu verbringen. Und morgens kam der zweite Bürgermeister Wolfgang Förtsch persönlich, um uns mit einem guten Frühstück zu versorgen und brachte unter anderem Kaffee, den Frau Keim schon in der Frühe gekocht hatte. Wir bedanken uns ganz arg, denn mit dieser guten Stärkung machte es uns dann fast nichts mehr aus, im strömenden Starkregen loszuradeln. Zum Glück ließ der Regen bald nach und wir folgten dem Grenzverlauf, wobei wir in der nun immer mehr besiedelten Gegend viele gute Alternativen zum Kolonnenweg vorfanden, um grenznah unterwegs zu sein. Heute hatten wir einen Abstecher nach Coburg geplant. Nach 53km erreichten wir pünktlich um 11:30 Uhr das Rathaus, wo schon viele Menschen auf unsere Ankunft warteten. Oberbürgermeister Herr Dominik Sauerteig, die Präsidentin des Lions-Club Coburg Veste Frau Dr. Sinha, der Pressesprecher Herr Louay Yassin und Frau Astrid Hess, die Vorstand des TV 1848 und Leiterin der EISs-Sportgruppe ist, sowie einige Rollstuhl-Basketballer und Schüler begrüßten uns vor dem Rathaus. Wir freuen uns, dass der Lionsclub einen Sportrollstuhl gespendet hat, dessen Übergabe anschließend erfolgte. Dieser Sportrollstuhl soll von verschiedenen Kindern mit Handicap genutzt werden können. Nach der Rollstuhlübergabe führte uns der Oberbürgermeister Herr Sauerteig auf den Rathausbalkon und wir bedanken uns für diese Ehre, die besonderen Gästen vorbehalten ist. Frau Dr. Sinha danken wir ganz herzlich für die Organisation und die sehr großzügige Spende.

Nach diesem schönen Zwischenstopp in Coburg schwangen wir uns wieder auf unsere Sättel und strampelten bei windigen Wetter durch bergiges Terrain grenznah, also nicht auf direktem Wege, nach Bad Rodach. Dort wurden wir vom zweiten Bürgermeister Herrn Gelling und Frau Kowol begrüßt, die sich ganz rührend um unser Wohlbefinden kümmerten: zuerst wurden wir zu einer Massage in die Therme Bad Rodach eingeladen, was unseren angestrengten Muskeln unheimlich gut tat. Anschließend wurden wir in der Therme mit einem Abendessen verwöhnt, zu dem der Betriebsleiter der Therme Herr Michel und die Marketingleiterin Frau Monzel hinzukamen. Nach angeregten Gesprächen entspannten wir uns in der wundervollen Naturtherme mit schöner Saunalandschaft, bevor wir müde und bestens entspannt im kleinen Sitzungssaal des alten Jagdschlosses in unsere Schlafsäcke krochen.

Herzlicher Empfang in Welitsch an der Gedenkstätte Heinersdorf

Nach der Entspannung in Bad Steben starteten wir mit Mountainbikes oberhalb der Saale auf kleinen Sträßchen, die sich in weiter Landschaft ständig auf und ab wanden. An der thüringischen Grenze trafen wir in den Orten immer mehr auf dunkel verkleidete Schieferhäuser. Der schwarze Ölschiefer wurde im Schiefergebirge unter Tage abgebaut. Wir folgten zum Teil grenznah dem Rennsteig. Mitten im Wald stießen wir auf die Konfiserie Burg Lauenstein, wo wir uns kurz mit Pralinen stärkten, bevor ein langer Anstieg zur Zollhütte an Schildwiese folgte. Hier befindet sich an der Grenze ein Mahnmal und eine Lutherbank zum Gedenken an die Reformation. Von dort folgten wir wieder ein Stück dem Rennsteig und wie von alleine sausten wir schließlich das Tettauer Tal bis nach Welitsch hinab. An der Gedenkstätte Heinersdorf begrüßte uns der zweite Bürgermeister Herr Wolfgang Förtsch, der Behindertenbeauftragte Herr Dag, Frau Keim mit Sohn, Herr Couderc und weitere Mitglieder der freiwilligen Feuerwehr Welitsch, die Wandergruppe Gipfelstürmer von Pressig und die Wanderfreunde vom SV Förtschendorf, die jeweils auf unterschiedliche Art Spenden gesammelt hatten, unter anderem durch das Sammeln von Wanderkilometern und die uns alle jeweils ihre Spenden überreichten. Wir sind beeindruckt von der Herzlichkeit und bedanken uns sehr herzlich bei allen, die diese Aktion unterstützt haben.

An der Gedenkstätte Heinersdorf sind noch Mauerreste erhalten und Herr Förtsch erläuterte uns die Hintergründe dieses geschichtsträchtigen Ortes und lud uns zu einem gemütlichen Essen ein. Wir danken für die Einladung und die netten Gastgeschenke und freuen uns sehr, dass wir im Feuerwehrhaus übernachten können. Da es hier in Welitsch keinen Internet Empfang gibt, danken wir Herrn Couderc, dass wir bei ihm Zuhause WLan nutzen durften. An der Grenze, mitten in Deutschland, ist man hier von der Welt noch abgeschnitten.

Erholsamer Ruhetag in Bad Steben

Für Genießer, die Ruhe und Erholung suchen ist Bad Steben im Norden Bayerns wirklich ein Geheimtipp. Nach einem sehr reichhaltigen Frühstück im Hotel Modena, das sehr gemütlich und thermennah gelegen ist, begrüßte uns in der wunderschön bepflanzten Kurpark-Anlage der zweite Bürgermeister Herr Gärtner und Frau Josiger von der Touristen-Information. Wir bedanken uns herzlich für die gemütliche Unterkunft und die Einladung in die Therme. In den Solebecken und der großen, sehr geschmackvoll angelegten Saunalandschaft konnten wir unsere müden Muskeln bestens entspannen. Bad Steben besitzt eine der wenigen radonhaltungen Quellen, die das Immunsystem anregt, schmerzlindernd und entzündungshemmend wirkt, was bei vielen rheumatischen Erkrankungen hilft und noch zwei weitere Heilquellen. Bei uns steht nun nur noch das Aufziehen eines neuen Fahrradmantels an und da sind wir froh über Helfer wie Dorothee (mit Akzent auf dem vorletztem e) Sinha aus Coburg, die uns einen Mantel besorgt und gebracht hat und uns zum Glascafé in Lichtenberg entführt hat, wo wir spontan vom Tortenbäcker Ronny Koch eingeladen wurden und uns außergewöhnlich köstliche Torten schmecken ließen. Die Besonderheit im Glascafé ist die Kombination von kulinarischem mit künstlerischem Genuss, denn die Frau von Ronny Koch, Susan Liebold ist eine deutschlandweit bekannte Glaskünstlerin, deren bis zu 2m großen Glas-Objekte verschiedene Museen und Institutionen in Deutschland schmücken. Im kommenden Frühjahr wird es im Stuttgarter Schloß auch ein mit Licht kombiniertes Objekt von Susan Liebold geben. Da wir nun noch den neuen Mantel montieren müssen, bleibt uns nach einem guten Essen im Hotel Modena nun leider keine Zeit mehr für einen Besuch in der Spielbank von Bad Steben 🙂

100km über Dreiländereck, Kolonnenweg und Saale nach Bad Steben

Bei 7°C krochen wir morgens um 6 Uhr aus dem Zelt. In Hohenberg konnten wir uns am Vorabend alles zum Frühstück und für die Tagesverpflegung einkaufen, denn es gab einen kleinen Laden und so gab dann Müsli und wir schmierten insgesamt 8 Brötchen fürs Frühstück und für die lange Tour, die uns erwarten sollte. Bei der Kälte hielten wir uns nur so lang wie nötig auf und zogen alles mögliche übereinander an, bis uns bei den ersten Steigungen schnell warm wurde. Bald folgten wir wieder den Grenzsteinen. Ein Wurzel-Trail wurde mir leider zum Verhängnis: mein hinterer Fahrradmantel erhielt einen Schlitz, der zum Glück noch nicht sehr groß war, so dass wir weiter radeln konnten. Da es im gesamten Umkreis und auch am Zielort Bad Steben keine Fahrradgeschäfte gibt, die während der 100km-Tour erreicht werden könnten, beschlossen wir, auf heftige Trails zu verzichten und grenznahe Sträßchen zu bevorzugen, um zumindest bis zu unserem Tagesziel zu kommen. Schließlich erreichten wir das Dreiländereck Bayern -Tschechische  Republik – Sachsen und von da ging es entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze. Hier kommt man um das Befahren des berühmten Kolonnenwegs nicht herum. Nach Passieren des kurzen Grenzstücks zu Sachsen folgte die Grenze zum Nachbar-Bundesland Thüringen. Besonders interessant war das „geteilte“ Dorf Mödlareuth wo es viele Zeugnisse der DDR-Zeit gibt, die hier besichtigt werden können. Anschließend folgten wir weiter dem Kolonnenweg, der sich ständig bergauf und bergab wandt und dadurch sehr kräftezehrend war. Es gab bei der Beschaffenheit des Kolonnenweges verschiedene Varianten: Während die aus einem Stück gefertigten Betonplatten noch einigermaßen befahrbar waren und nur ein ständiges „dadam dadam dadam“ verursachten, waren die Betongitterplatten durch teils reifenbreite Vertiefungen viel schwieriger zu befahren. Wenn man nicht genau auf den handbreiten festen Gitterlinien fuhr, wurde man böse ausgebremst. Nachdem selbst an der Saale nach 70 Kilometern auf thüringischer Grenzseite die Gitterplatten kein Ende nahmen und zum hundertsten Mal steile Buckel überwunden werden mussten, war unsere Geduld aufgebraucht und wir wechselten zum Saale-Radweg auf die bayerische Grenzseite. Doch schon nach wenigen Kilometern führte der offizielle Radweg weg von der Saale auf einer größeren Straße kilometerlang steil hinauf und schließlich wieder ganz ins Tal zur Saale. Nach 90 harten Kilometern wartete nun noch der finale Anstieg nach Lichtenberg und Bad Steben auf uns. Hier quälten wir uns wirklich mit müden Muskeln hinauf und waren heilfroh, als wir nach 100km und über 1600 Höhenmetern in unserem Etappenort ankamen, wo wir am kommenden Tag einen Ruhetag verbringen werden. Das Angebot der Gemeinde Bad Steben, in einem Hotel zu übernachten, konnten wir an diesem Abend einfach nicht ausschlagen 🙂

Über hohe Berge nach Hohenberg

Unser Treibstoff für die langen Touren ist das Essen und daher ist dies extrem wichtig, um die Umrundung überhaupt schaffen zu können. Wenn man grenznah unterwegs ist, hat man kaum Ortsberührungen und hinzu kommt, dass es in vielen Orten keine Bäckereien oder Lebensmittelgeschäfte mehr gibt und Restaurants ebenfalls selten sind und abends nicht geöffnet haben. Daher haben wir uns besonders über den Essenskorb von Bürgermeisterin Frau Hirnet gefreut und über die Einladung zum Frühstück, dass Frau Hedwig Schaller vom Berggasthof extra für uns gerichtet hat. Herzlichen Dank für die gute Versorgung! Heute waren die Grenzpfosten und Grenzsteine wieder unsere treuen Begleiter und die Grenztrails waren zum Teil sehr gut mit Mountainbikes fahrbar und wirklich schön. Bald ging der Wald über in Kulturlandschaft mit Ackerbau und der Blick wurde frei auf Oberpfälzer Wald und Frankenwald. Auch beim stetigen bergauf und bergab-Fahren sammelt man viele Höhenmeter und das ist durchaus anstrengend und etwas zermürbend. Teilweise mussten wir auf die Plattenwege der tschechischen Seite ausweichen, um grenznah unterwegs zu sein. Am Schluss galt es noch eine lange Steigung zu überwinden, bevor wir die Burg von Hohenberg an der Eger erreichten. Das Wetter war wechselhaft, weshalb wir unser Zelt vorsichtshalber unter einem Pavillon auf dem Festplatz von Hohenberg beim Wohnmobilstellplatz aufstellten. Bürgermeister Herr Hoffmann begrüßte uns herzlich und lud uns anschließend zu einem gemütlichen Essen ein, zu dem auch Herr Amann von der Presse kam und uns über unsere Aktion interviewte. Vom Bürgermeister erfuhren wir sehr viel Interessantes über die Stadt Hohenberg, die mit nur 1400 Einwohnern aufgrund der Burg eine Stadt ist und wir bedanken uns für den netten Abend.

Bürgermeister radelt mit und herzlicher Empfang in Georgenberg

 

Zuerst einmal bedanken wir uns von ganzem Herzen bei Mucki und Uwe Neumann, dass sie uns bei dem Regenwetter eine Unterkunft in ihrem Haus gewährt, uns bekocht, unsere Wäsche getrocknet und ein tolles Frühstück gemacht haben! Dadurch waren wir gestärkt für die 83km und 1670 Höhenmeter, die uns heute erwarteten. Schon gleich um 8 Uhr morgens kurbelten wir im kleinen Gang von Furth im Wald steil bergauf. Der Ausblick belohnte uns dann für die Mühe. Auf der Strecke kam uns der zweite Bürgermeister von Steinlohe Josef Königsberger mit Mountainbike entgegen und begleitete uns eine ganze Weile. In Steinlohe wartete schon die Presse und Herr Königsberger überreichte uns ein Präsent und eine Spende, für die wir uns herzlich bedanken. Einen Regenschauer warteten wir gemeinsam beim Landgasthof „Zum deutschen Eck“ in Steinlohe ab und bedanken uns beim Landgasthof für die Einladung und die Stärkung. Immer wieder stießen wir auf fast unüberwindbare Hindernisse und einmal mussten wir umdrehen und ein ganzes Stück wieder zurück schieben. Aber so ist das, wenn man grenznah unterwegs ist. Schließlich erreichten wir nach 10 Stunden Georgenberg, wo wir  sehr herzlich von der Bürgermeisterin Frau Hirnet und dem 1. Vorsitzenden des DJK Neukirchen Herrn Haider begrüßt wurden, der uns eine Unterkunft beim DJK Vereinsheim ermöglichte. Anschließend wurden wir ins Rathaus eingeladen, wo wir von der Bürgermeisterin Frau Hirnet, dem zweiten Bürgermeister Herrn Völkl und einigen Vertretern des Gemeinderates begrüßt wurden und über unsere Tour und die Spendenaktion berichten konnten. Wir bedanken uns sehr für die Spende der Gemeinde und die Spende von Herrn Völkl, sowie für das gemütliche Abendessen im Berggasthof.

Mit Mountainbikes zum Drachen von Furth im Wald

Im Cafe „de Kramerin“ in Bayerisch Eisenstein verwöhnte uns Monika Holzer am Morgen mit einem unheimlich liebevoll angerichteten Frühstück. Wir bedanken uns riesig für diese wunderbare Stärkung und können es allen Gourmets nur ans Herz legen, hier einzukehren. Aber noch viel mehr danken wir Monika Holzer, Bürgermeister Herzog und Bayerisch Eisenstein für die Spendensammlung: es kamen dadurch und durch das Weißwurstessen mehr als 870€ an Spenden zusammen!

Wir verabschiedeten uns an diesem Morgen von unseren beiden Begleitern Johannes Giez und Beatrice Caroli, die uns die letzte Woche unterstützt hatten. Die kommenden 14 Tage werden wir ohne Begleitung mit unseren Mountainbikes und kompletter Ausrüstung in Satteltaschen unterwegs sein.  Die Anstiege mit Gepäck machten sich besonders bei der einstündigen Schiebepassage unterhalb des Großen Osser bemerkbar. Wir passierten die europäische Wasserscheide und entlang der Grenze ging es, mal auf bayerischer, mal auf tschechischer Seite und das Wetter wurde leider sehr regnerisch. Wir freuten uns sehr, als uns Uwe Neumann aus Furth im Wald mit seiner Frau Mucki trotz des Regens entgegenradelte und uns bis zum Drachensee und der Drachenhöhle geleitete. Dort warteten schon der Sportreferent Franz Stoiber sowie Vertreter des Skiclubs Furth im Wald auf uns mit einem Sektempfang in der Drachenhöhle. Uwe Neumann überreichte uns eine Spende von 1000 €, die durch die Veranstaltung „Furth bewegt sich“, bei der mehr als 100 Further am vergangenen Sonntag mit unterschiedlichsten Fortbewegungsmitteln Kilometer gesammelt haben. Als Preis war eine Vorführung des Drachens ausgesetzt worden. Sponsoren waren Rohwurst Breu, Glastechnik Stoiber und Elotec. Wir bedanken uns ganz ganz herzlich für diese Spendensumme bei allen Sponsoren und Teilnehmern und besonders bei Uwe Neumann für die Initiierung und Organisation.

In seit alten Zeiten wird hier das Volksschauspiel des Drachenstichs aufgeführt und seit 10 Jahren ist die Hauptattraktion der weltgrößte Schreitroboter, der Drache „Fanny“, eine Meisterleistung der Technik. In einer Führung durch Andreas Mühlbauer erfuhren wir viel über die Geschichte des Drachenstichs und über die faszinierende Ingenieursleistung, die nicht nur die Bewegung des 11 Tonnen schweren Drachens, sondern auch Mimik, Flügelbewegung bei 12 Metern Spannweite, Feuerspeien und Brüllen steuert.

Grenzabenteuer, Weißwurst und Musik in Bayerisch Eisenstein

Nach einem reichhaltigen Frühstück im Gasthof Weber in Buchenau stiegen wir vom Lindbergschachten wieder auf zur Grenze. Der Grenzsteig schien hier sehr wenig begangen zu sein und war so stark überwuchert oder von hüfthohem Gras bedeckt, dass die Wurzeln und Äste am Boden zu Stolperfallen wurden. Wilde, einsame und schöne Natur umgab uns. Das Gebiet war von zahlreichen Bachläufen und Hochmoor-artigen Sumpfzonen durchsetzt. Immer wieder sanken wir unvermittelt ein und jeder Schritt quakte und schmatzte, wobei ein Ausweichen nach rechts oder links wegen umgestürzten Bäumen oder dichtem Gestrüpp oft nicht möglich war. Beide erwischten wir schließlich Schlammlöcher, in die wir mehr als knöcheltief einsanken und Schuhe und Socken füllten sich mit Schlammwasser.  Auch das Überklettern der unzähligen umgestürzten Baumstämme kostete viel Zeit. Nach zwei Stunden hatten wir erst 5km zurückgelegt und der Termin in Bayerisch Eisenstein am Nachmittag und mehr als 20km lagen noch vor uns. Glücklicherweise führten nun grenznah Wanderwege entlang, auf denen wir ordentlich voran kamen, so dass wir pünktlich um 16 Uhr das Rathaus in Bayerisch Eisenstein erreichten. Was uns nun erwartete, war ein unglaublich herzlicher Empfang: Liebevoll war das Gartengrundstück gegenüber des Rathauses vorm nostalgisch schönen Laden „Die Kramerin“ von Monika und Armin Holzer mit Sitzgelegenheiten ausgestattet und dekoriert worden und einige Leute waren zusammen gekommen. Der Bürgermeister Herr Herzog begrüßte uns mit einer kleinen Rede und sorgte dann zusammen mit Armin Holzer für Live-Musik: „Da Bürgamoasta und da Hausl“ während Monika Getränke und Speisen anbot, die von verschiedenen Sponsoren gespendet wurden, damit alle Anwesenden für den Verzehr Spenden konnten. Außer dieser Spende, die der Bürgermeister initiiert hatte, hatte Monika Holzer in ihrem Laden „Die Kramerin“ Spenden gesammelt und überreichte uns eine wirklich enorme Spendensumme. Für das gigantische Engagement bedanken wir uns wirklich sehr, auch im Namen des BVS Bayern. Müde von dem erlebnisreichen Tag verkriechen wir uns nun in unser Zelt, das wunderbar auf dem Sportgelände unterm Sternenhimmel auf uns wartet.

Natur pur auf dem Grenzweg durch den Bayerischen Wald

Für Naturliebhaber und Outdoor-Freunde ist der Grenzweg im bayerischen Wald wirklich zu empfehlen. Hier findet man Natur pur ohne Ende! Wir sind am Lusen gestartet und bis zum Abstecher auf den Rachel ist uns auf dem Grenzweg kein Mensch begegnet. Stattdessen kreuzte ein stattlicher Hirsch mit riesigem Geweih unseren Weg und trabte erhobenen Hauptes davon. Das Wandern entlang der Grenze ist allerdings oft etwas mühsam, da es immer wieder sumpfige Stellen gibt, an denen man knöcheltief einsinkt und an anderen Stellen überwuchern Heidelbeersträucher und Dickicht hüfthoch den Pfad. Verlaufen kann man sich allerdings nicht, wenn man den Grenzsteinen kilometerweit folgt. Auf dem Rachel herrschte reger Betrieb, aber schon beim Abstieg über die wenig begangene Rückseite trafen wir kaum noch auf Wanderer. Da eine Übernachtung im Nationalpark nicht erlaubt ist, stiegen wir von der Grenze ab nach Buchenau. Ganz herzlich bedanken wir uns beim Bürgermeister Herrn Lorenz für die Unterkunft im Gasthof Weber, wo wir uns nach der 30-Kilometer-Tour bestens erholen können und für die sehr großzügige Spende!

Durch den Bayerischen Wald zum Lusen

Nach einer sehr erholsamen Nacht im Camping-Fass starteten wir bei Nebel mit Mountainbikes in Richtung Dreisessel. Schon hier gab es die ersten Schiebepassagen und dann ließen wir die Bikes zurück, um zu Fuß den östlichsten Punkt Bayerns zu erreichen. Wieder zurück bei den Rädern strampelten wir bald stetig bergauf, bis wir den Gipfel des Dreisessel erreichten. Bis zum Grenzübergang Buchwald radelten wir immer wieder auf und ab und nach 50km erwarteten uns dort um schon15 Uhr Johannes und Beatrice mit einem Nudelgericht zur Stärkung. Das möbelte uns wieder auf, um nun von hier direkt an der Grenze weiter zu wandern. Die Mountainbikes ließen wir bei unseren Begleitern zurück. Der Grenzweg schien nicht sehr häufig begangen zu sein, denn er war dicht zugewachsen, teils war es eher ein Bachlauf als ein Weg und das Vorwärtskommen war recht mühsam, aber die in regelmäßigen Abständen angebrachten Grenzsteine und Grenzpfähle wiesen uns den Weg. Von der wilden Natur und dem besonderen Landschaftsbild des bayerischen Waldes waren wir beeindruckt und die Wanderung war trotz unserer Müdigkeit nach der Bikeetappe sehr kurzweilig. Um 19:30 Uhr erreichten wir den Gipfel des Lusen und kurz darauf unser Tagesziel, das Lusenschutzhaus.